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WISSEN+INFORMATION Die Entstehung des Dramas in der Antike Theater und Gesellschaft in der griechischen Antike Das große antike Theater am Fuße der Akropolis in Athen eine in Stein gesetzte Freilichtbühne-fasst mehr als 15.000 Zuschauer. Wenn man sich die Größe dieser und anderer attischer Theaterstätten vergegenwärtigt, dann erkennt man schlagartig die eminente Bedeutung der kulturellen Massen veranstaltungen, die dort regelmäßig in den warmen Früh- lings- und Sommermonaten in Szene gesetzt wurden. Es wa- ren Götter- und Staatsfeste und der Besuch der Aufführungen stellte zum einen ein politisches Recht der Bürger der Polis (antiker Stadtstaat) dar, zum anderen dienten diese Spiele der religiösen sowie der politisch-moralischen Besinnung. Auf diese Weise wurde das Theater zu einem Forum öffent- licher Diskussion, denn in der Auseinandersetzung mit den Stücken reflektierten die Zuschauer und Juroren nicht nur die schauspielerische und inszenatorische Leistung, sondern bewerteten die gestalteten Konflikte und Lösungen. Dieser gemeinsame kulturelle Prozess stiftete zugleich die Wahr- nehmung der Gemeinsamkeit als Polisbürger und die Diskus- sionen schärften die unterschiedlichen Sichtweisen auf die aktuellen politischen Konflikte. Es lässt sich resümieren: „So verstanden wird das Drama, die Tragödie zumal, Ausdruck eines politischen wie ästhetischen Willens: der Erhaltung der Polis [...]. Das Hier und Jetzt des griechischen Thea- ters, sein Aufgehen im Akt gemeinschaftlicher Produktion und Rezeption begründet die Einzigartigkeit der attischen Tragödie. Sie zielt auf Überprüfung und Beförderung eines gemeinschaftlichen Gemeinwesens, dem die Menschheit die Theorie und Praxis der Demokratie verdankt." Das antike Drama hat Figuren geschaffen, die bis in unsere Tage als „Gestalten ewigen Lebens" empfunden werden, und viel- fache Neubearbeitungen in verschiedenen Jahrhunderten haben die überzeitliche Dimension der gestalteten Konflik- te verdeutlicht. Aristoteles (384-322 v. Chr.) hat in seiner „Poetik" eine erste Systematisierung der antiken Dichtkunst, vornehmlich der dramatischen, vorgelegt. Das aufwendigste Fest wurde immer im Frühling zu Ehren des Gottes Dionysos (Gott des Weines, der Fruchtbarkeit und der Wandlung) gefeiert. Während der Dionysien ruhten alle Geschäfte, jeder Verstoß gegen den geheiligten Status galt als Frevel und wurde bestraft. Die Organisation oblag den höchsten Staatsbeamten, die Finanzierung den reichen, um ein gesteigertes Ansehen bemühten Bürgern der Stadt und die Vorbereitung zog sich über mehrere Monate hin. In der Hochphase der Polis (5. Jahrhundert v. Chr.) nahmen diese Feiern Festspielcharakter an und es etablierte sich ein Wettstreit der Dichter in den verschiedenen dramatischen Genres. Das opulente und ausschweifende Fest mit Tanz und vielen Spielen dauerte fünf Tage. Der erste Tag begann mit einer Opferprozession und endete nach verschiedenen Kundgebungen und Ehrungen im Theater mit einem großen Festtreiben durch die Stadt. Am zweiten Tag wetteiferten fünf Komödien um die Gunst der Zuschauer. Am dritten bis Bild: picture- alliance/ ZB Antikes Theater (Odeon des Herodes Atticus) in der griechischen Hauptstadt Athen; errichtet im Jahr 161 n. Chr. am Südhang des Akropolis-Hügels Die Aufführungen dauerten täglich sieben bis neun Stun- den. Dabei war das Publikum zu einem großen Teil nicht nur passiv, viele Zuschauer wirkten in einzelnen Stücken als Bühnenarbeiter, Chorsänger und Statisten mit. Manche Chöre umfassten mehr als 1.000 Stimmen. THEATRON Die „Einheiten der Handlung, der Zeit und des Ortes" mussten eingehalten werden, da die Zuschauer das Dar- gestellte als Widerspiegelung von Wirklichkeit erfahren sollten und moralisch-ethisch geläutert aus den Festtagen herausgehen sollten. Das bedeutete konkret: Sprünge in der Handlung waren nicht gestattet, die ORCHESTRA Aufführungspraxis nachvollziehbare Abfolge des Geschehens erforderte Ursprünglich war das Theater in der frühen Antike vollstän- dig in kultisch-religiöse Handlungen eingebettet. Es diente der Anrufung der Götter und fand auf Plätzen unter freiem Himmel statt. Um deren Wohlwollen zu erlangen, wurden lyrische Preisgesänge in metrischer Form (Dithyramben) verkleidet und maskiert um das Bildnis des Gottes tanzte von einem Sänger vorgetragen, während die Festgemeinde Im Laufe einiger Jahrhunderte entwickelte sich aus dieser und ein Chor als Stichwortgeber für den Sänger agierte. Konstellation eine dialogische Struktur - nach Aristoteles der Beginn der dramatischen Kunst - zwischen dem Chor und einem Schauspieler. Aischylos führte den zweiten und Sophokles schließlich den dritten Schauspieler ein. Dem sprachlich kunstvoll gestalteten Dialog der Figuren und damit der dramatisch-rationalen Handlung kam ein immer größe- res Gewicht zu. Der Chor mit seinen lyrischen Elementen trat Schritt für Schritt in den Hintergrund, verschwand aber niemals vollständig. funften Tag wurde jeweils eine Tetralogie eines Dichters auf- PARODOS eine überlegte Konstruktion der Szenen. Die Handlung musste auf einen Tag (von Sonnenauf- gang bis Sonnenuntergang) begrenzt bleiben. Ein Ortswechsel war auf der festen Bühne nicht dar- stellbar und durfte nicht vorgesehen werden. geführt: drei Tragödien (Trilogie) und abschließend ein Satyr- PARODOS PARA FARA- PROSKENION SKENION SKENION spiel (Sketch mit derben Spaßen) als heiterer Ausklang. Der SKENE fünfte Tag fand seinen Abschluss in der Siegerehrung. Alle Bürger verfolgten die Theateraufführungen als Zuschauer hauer oder als Statisten in den großen Chören und eine Laienjury Grundriss des griechischen Theaters Wichtige Ereignisse, die für die Handlung bedeutsam bestimmte schließlich den Sieger. waren, wurden durch die dramatischen Mittel der Mau- erschau" oder des., Botenberichts" integriert: Über eine fiktive Mauer schauend wird den Anwesenden berichtet, was sich an anderer Stelle zuträgt. Oder: Ein Bote be- tritt die Szene und berichtet von einem Geschehen an Die Tragödientrilogien bildeten den Höhepunkt der Fest- lichkeiten. In diesen Stücken thematisieren die großen, auch heute noch präsenten Dramatiker (Aischylos, Aristophanes, Euripides, Sophokles) bedeutende Themen ihrer Vergangen- heit und Gegenwart. In den Handlungen der Stücke bilden sie den Mythos der Götterwelt ab, vorausgesetzt wird ein übergeordnetes moralisches Wertesystem. Im Mittelpunkt der Tragödie steht der tragische Held, der ein über ihn ver- hangtes Schicksal bewältigen muss und an der Übermacht der Götter scheitert. Dabei ist er durchaus fur sein Schei- tern selbst verantwortlich, da er im Kampf um das Gute und Rechte im Konflikt zwischen widerstreitenden Kräften, z. B. Individuellen Wünschen und objektiven Notwendigkeiten, eine Entscheidung treffen muss. Schicksal und Fügung, Tra- gik, Schuld und Verantwortung des Einzelnen bestimmen die dramatischen Konflikte. Theatron: Zuschauerraum Orchestra: Aktionsraum des Chores Proskenion: Bühne Skené: Bühnenhaus mit Türen Paraskenion: Flugelbauten an der Schmalseite der Skené Parodos: Durchgang (vor allem für Ein- und Auszug des Chorest anderem Ort. • Jeder Dichter inszenierte seine Stücke selbst, komponierte gegebenenfalls auch die Musik dazu und arrangierte die Chortänze, gelegentlich spielte er auch eine der Rollen. Mehr als drei Schauspieler durften nicht auftreten, sie konnten aber mehrere Rollen gleichzeitig spielen. Alle Rollen wurden ausschließlich von Männern gespielt, Die Schauspieler sprachen und spielten in dem Raum zwi- schen den Seitenflügeln (Paraskenien) und vor der Skené, um den Schall zu den Zuschauerrängen verstärken zu kön nen. Das Bühnenhaus (Skené) war in früher Zeit aus Holz ge zimmert und abschlagbar. In der Blütezeit wurden die The- feste Konvention herausgebildet, diese wird von Aristoteles In der Hochphase (5. Jahrhundert v. Chr.) hatte sich eine analysiert und in ihren Regeln festgehalten. Die wichtigsten Charakteristika sind folgende: mit Masken und auf hohen Schaftstiefeln (Kothurnen). Die Masken bedeckten den Körper vollständig - das erleich- terte im Übrigen auch die Darstellung von Frauenrollen. Frauen waren in der attischen Gesellschaft nicht als Voll- bürger angesehen und hatten im politischen Raum und ebenso auch auf der Bühne keine Stimme. aterarenen aus Stein gebaut. In der Mitte gab es ebenfalls Zugänge zur Bühne. Aus dem oberen Teil des Buhnenhauses heraus konnten auch mithille technischer Geräte, die einem Kran ähnlich waren, Dinge und Figuren während der Auf- fuhrung auf die Bühne gebracht werden. Für die Beleuchtung diente der Lauf der Sonne, es gab keine Möglichkeit, die Spieldauer in der Dunkelhert fort Jedes Stück wurde in der Blütezeit nur einmal gespielt. erst ab dem 4. Jahrhundert wurden Neubearbeitungen durchgefallener Stücke zugelassen. 1 Heinz Geiger/Hermann Haarmann: Aspekte des Dramas, Opladen 1996, S. 30. 2 Kate Hamburger. Von Sophokles zu Sartre, Stuttgart 1962, S 12 zusetzen
     
 
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