Notes

Das ist die Geschichte, von einem, der auszog, das Ziehen zu zotteln. Zumindest ein spannender Auszug eben dieser. Wer es ist? Es ist nicht Mario, nicht Günther. Nicht Reiner und nicht Dennis. Die Rede ist von Alexander Kunze. Durch einen ungünstigen Zufall im Jahr 2010 schrumpfte er auf die Größe eines Grundschülers. Um seine Identität und geistige Überlegenheit zu wahren, erschuf er das Pseudonym Conankun88. Unter diesem ermittelt er seitdem verdeckt und bekämpft das Böse, den Troll, die Straßengauner und die Youtubeschwuchteln mit ihrer Gang.

Die nun folgende Novelle stellt fiktives Geschehen dar. Ähnlichkeiten mit real-existenten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.


Akt 1: Der Aufstieg und ein neuer Fall
"Ahhh! Waaah! Nein, nicht das Newtonpendel! Ich brauch' mein Olivenöl noch, lass' das doch in Ruhe!".... Ich schreckte hoch. 'Schon wieder ein techtastischer Albtraum', dachte ich. Mein Kopf tat furchtbar weh und dieses Gesicht hatte sich mittlerweile schon fest in mein Gedächtnis eingebrannt. Diese unförmige Kopfform, der misslungene Topf-Haarschnitt und diese verlogenen Augen, deren hinterfotziges Blitzen meinen Mageninhalt stets neu sortierte. 'Selbst dann, wenn er ganz leer ist', dachte ich und begann zu schmunzeln. Ich raffte mich auf und schleppte mich zum Kühlschrank, unter der verhofften Annahme, dort irgendetwas Essbares zu finden. Nichts. Gähnende Leere. Sogar die Silberfischchen krochen mit angeschwollenen Bäuchen durch die Gegend, auf der Suche nach etwas Proviant. "Tut mir Leid, Kumpel, morgen ist's dann soweit!", versuchte ich, es zu beruhigen, das besänftigte es allerdings kein Stück. Es packte seine sieben Sachen und kroch, einen Wanderbeutel auf die Schulter geschwungen, in Richtung der Nachbarn. 'Dort wird es gut leben können.', hoffte ich, "Sex erzeugt Reibung, produziert viele Hautschuppen, die auf den Boden fallen. Ja! Das wird ihm gefallen. Vielleicht steht ja auch mal ein Eimer Kleber rum. Good Time Insect!", begann ich lautstark zu kombinieren. Ich dachte oft, ich müsse inselbegabt sein, anders ergab es keinen Sinn. Ich war in der Lage, komplizierteste Rätsel binnen kürzester Zeit zu lösen, konnte mir allerdings an schlechteren Tagen weder selbst die Schuhe binden, geschweige denn den für den entsprechenden Fuß geeigneten Latschen auswählen. Da halfen auch keine Klettverschlüsse. An diesem Tag wurde ich auf jenes Malheur bereits aufmerksam gemacht, während ich auf der Türschwelle stand und mein Schlüsselbund suchte. "Vor allem zeigen deine Schuhspitzen nach außen, Alex. Dass du das nie gebacken bekommst, grenzt schon sehr an Situationskomik." "Ah, guten morgen, Professor Sylaikan. Schön, dass sie auch schon wach sind." Der Professor war es, an den ich mich nach dem misslichen Vorfall von vor fünf Jahren wand und auch derjenige, der mir direkt seine Hilfe anbot und mir die Wohnung im Dachgeschoss seines Hauses zur Verfügung stellte. Er war ein besserwisserischer Klugscheißer, der stets das letzte Wort haben wollte und der es schaffte, jedweder Thematik etwas abgewinnen zu können, selbst, wenn er vom Tuten und Blasen keine Ahnung haben sollte. Ein komischer Kauz, ein genialer Kopf und eine beachtliche Persönlichkeit. Allezeit bereit zu helfen, obwohl er häufig selbst sehr verschlossen war. Er war freischaffender Molekularbiologe, saß jedoch die meiste Zeit des Tages im Keller und bastelte an seiner Modelleisenbahn. Das war auch eine Leidenschaft, der ich nichts abgewinnen konnte. Sobald ich ihn damit konfrontierte, sagte er kurz und geistreich: "Vor allem können Worte die Schönheit der Züge nicht beschreiben. Für mich sind sie nicht nur Fahrzeuge, die Passagiere oder Fracht transportieren, sondern die süßeste und mächtigste Geliebte. Und es ist eine intensive Liebe, die uns vereint."