Notes

Fachdidaktische Entscheidungen sind solche, die sich auf die Auswahl, Strukturierung und Vermittlung von Inhalten im Unterricht beziehen. Sie sind abhängig von den Zielen, Prinzipien und Methoden der jeweiligen Fachdidaktik. Im Sachunterricht geht es um die Förderung von Sachkompetenz, d.h. der Fähigkeit, sich mit Phänomenen der Lebenswelt auseinanderzusetzen und sie zu verstehen, zu bewerten und zu gestalten.

Hartinger (2010) hat in seiner Forschungsarbeit zur Partizipationskompetenz im Sachunterricht ein Modell vorgestellt, das vier Dimensionen dieser Kompetenz umfasst: Wissen, Urteilen, Handeln und Kommunizieren. Er hat auch fachdidaktische Entscheidungen diskutiert, die für die Entwicklung von Partizipationskompetenz relevant sind. Dazu gehören:

- Die Auswahl von Themen und Inhalten, die für die Schülerinnen und Schüler bedeutsam sind und ihnen Möglichkeiten zur Mitgestaltung ihrer Lebenswelt eröffnen.
- Die Strukturierung des Unterrichts nach dem Prinzip der Handlungsorientierung, d.h. der Anknüpfung an die Erfahrungen und Interessen der Lernenden sowie der Förderung von selbstständigem und kooperativem Lernen.
- Die Vermittlung von Orientierungswissen über gesellschaftliche Zusammenhänge, Normen und Werte sowie über verschiedene Perspektiven und Positionen zu einem Thema.
- Die Anregung von Reflexions- und Urteilsprozessen über eigene Einstellungen und Handlungsmöglichkeiten sowie über die Folgen des eigenen Handelns für sich selbst und andere.
- Die Unterstützung von Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten durch den Einsatz von dialogischen Methoden wie Diskussionen, Rollenspielen oder Projekten.
- Die Berücksichtigung von Heterogenität und Diversität in der Lerngruppe durch eine differenzierte Gestaltung des Unterrichts sowie eine wertschätzende Anerkennung verschiedener Meinungen und Erfahrungen.