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Mein Feedback - Achtung, das wird ein ziemlich langer Text mit teilweise überdetailiertem Feedback und am Ende noch einen kleinen Kommentar zu dieser Betatestergruppe. Wer keine langen Texte lesen kann oder will, sollte nun aussteigen. Ich würde es euch nicht übel nehmen.

Und vorher gibts erstmal kurz ne Einleitung zu mir, damit ihr einige meiner Meinungen/Schwerpunkte vielleicht etwas besser nachvollziehen könnt.

Die ElderScrolls-Serie, die ich seit dem Release von Daggerfall 1996 verfolge und liebe, war zwar nicht meine erste (Rollen-)Spielerfahrung, aber ist wohl sicherlich die Spieleserie, an die ich bisher meine meiste Lebenszeit verloren habe, sei es durchs reine Spielen oder auch durchs modden (für Morrowind und Oblivion). Ich hab alle Teile gespielt (wenn auch Arena erst nach Daggerfall, als es zum freien Download verfügbar war, ich glaub, das war 2003) und mir auch teilweise die Ableger (zumindest Redguard, Battlespire hab ich leider nie in die Hände bekommen) gegönnt. Ich liebe diese Serie.

Einige Zeit hab ich auch mit MMOs zugebracht, ein paar Jahre mit WoW (von Classic bis kurz vor WotLK) und Everquest 2, SW-TOR zumindest 4 Monate, ein paar andere probiert. Allerdings haben MMOs ihren Reiz auf mich mittlerweile so ziemlich gänzlich verloren. Ich bin kein PvPler, dieses Messen mit anderen Spielern gibt mir nichts, die Quest sind grob runtergerechnet immer der gleiche langeweilige Kram, die erzählerische Verpackung befindet sich vom Niveau meist kaum höher als das Nachmittagsprogramm im Privatfernsehen (Ausnahme hier, SW:TOR, das aber leider eine wahre Pay2Win Geldvernichtungsmaschine geworden, seit es F2P wurde). Einzig kooperatives Gruppenspiel im PvE-Content kann mich hier noch ein wenig reizen, aber irgendwann ist dann auch die letzte Instanz gesehen. Und wiederholtes Abfarmen liegt mir als primär Storyspieler auch nicht. MMOs sind also nicht (mehr) so wirklich meins.

Von ESO hab ich mir daher ein eher klassisches ElderScrolls-Spiel mit leichten, für Multiplayer erforderlichen Einschränkungen, dafür aber auch neuen, netten Multiplayerfunktionen erhofft. Bekommen hab ich zwar das Letztere ("MMO light") aber leider auch ein deutlich mehr abgespecktes ElderScrolls-Vergnügen, als ich es mir vorgestellt habe. Erstaunlicherweise geht das Prinzip für mich trotzdem weitestgehend auf. Hier die Punkte im einzelnen:

Grafik/Artdesign/Spielwelt
Grafisch stehen wir wohl irgendwo zwischen Oblivion und Skyrim, das geht für mich für ein MMO absolut in Ordnung. Die Welt ist stimmig und meiner Meinung nach ziemlich abwechslungsreich. Allein die drei Gebiete, die mein Bretone durchlief, von einer eher sterilen Wüstenlandschaft bis hin am Ende zu der auf mich recht atemberaubend wirkenden, im klassischen Fantasystil gehaltenen Stadt Daggerfall unterschieden sich deutlich. Dazu noch das leicht asiatisch angehauchte Startgebiet der Kahjiit in Elsweyr. Da gabs für mich echt nichts zu meckern. Bietet meiner Meinung nach viel mehr Abwechslung als das immergrüne Cyrodiil in Oblivion oder das immerweiße Himmelsrand in Skyrim. Einige Texturen sind verwaschen, einige Animationen sehr hölzern, aber das ist für ein MMO geschenkt. Wo man allerdings wirklich noch eine Schippe hätte zulegen können, sind die Gesichtsanimationen bei Dialogen. Das wirkt einfach viel zu starr und sieht nicht selten auch mal unfreiwillig komisch aus. Außerdem stört mich ein wenig, das viel Interaktion mit der Spielwelt fehlt... in Betten liegen, auf Stühlen sitzen... all das sind Dinge, die man nicht nur in anderen Elder Scrolls Titeln kann, sondern ebenfalls in den meisten MMOs... und für Rollenspieler ist sowas durchaus wichtig.

Story/Quests
Nun, die Hauptstory und auch die Gildenquests scheinen richtig was herzumachen. Ich wurde ziemlich schnell in den Bann der Hauptquest gezogen und war und bin wirklich neugierig, wie der Spaß um den Wurmkönig sich weiter entwickelt. Absolutes Highlight in der Magiergilde war natürlich die "Rückkehr" auf die Shivering Isles und das "Wiedersehen" mit Haskil und dem guten, alten, völlig verrückten Sheogorath. Samt schließen eines Oblivion-Tores als "Einlassprüfung". Ich konnte mir die ganze Zeit das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht wischen. Super gemacht. Das Phasing wird gut eingesetzt, u.a. dank NPC-Kommentaren wie der Stadtausruferin in Daggerfall darf man sich durchaus auch mal als Held fühlen. Es ist schon ein Feel-Good-Moment, wenn man beispielsweise nach der Rettung des Konigs immer wieder als dessen Champion bezeichnet wird. Etwas, das anderen MMOs selten gelingt. Dem Gegenüber stehen die sonstigen Quests. Die sind - zumindest vorwiegend - bestenfalls gehobener MMO Standard. Erzählerisch wie inhaltlich. Been there, done that. War allerdings nicht anders zu erwarten, schließlich ist das hier ja ein MMO. Begeistern kann mich das leider trotzdem nicht - wie oben zu lesen, ist das der primäre Grund, warum ich anderen MMOs den Rücken gekehrt habe. Besonders nervig ist hier allerdings, das andere Spieler aufgrund längerer Respawnzeiten oder besonderer Respawnbedingungen für Questmobs oder rumliegende Questsammelitems nicht nur nicht nutzlich, sondern ausgesprochen nervig sind. Niemand hat Lust, 40+ Minuten an einem Spawnpunkt von irgendwas zu stehen und nichts passiert, weil entsprechender Mob vorher so oft erschlagen wurde, das er Stunden braucht um wieder zu respawnen oder er nur spawnt, wenn gerade kein Spieler in der Nähe des Spawnpunktes ist. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Questbelohnungen: ich verstehe durchaus, das die größtenteils vorgegeben sind und das man nicht für jede Quest auch eine Belohnung erhält, die zu seinem Charakter passt. Aber nach dem achten 2-Händer in Folge für meinen Schild tragenden Templer kam ich mir dann doch schon etwas verkohlt vor. Vielleicht sollte man wenigstens am Ende längerer Questreihen aus verschiedenen Belohnungen wählen dürfen.

Kampfsystem/Loot
Es ist ein typisches MMO Kampfsystem. Da bei MMOs die Berechnungen alle auf dem Server stattfinden, hab ich absolutes Verständnis für eine Kurve fliegende Pfeile und Feuerbälle. Auch die Verzögerungen beim Blocken oder Nutzen von Fähigkeiten schieb ich erstmal auf die Latenz zum Megaserver in den USA und überlastete Server vom Stresstest. Ebenso glaub und hoffe ich, das generell unsichtbare Gegner, weil man gerade eine neue Zone betreten hat, die einen dann erstmal schnell umbringen sowie manchmal unsichtbare Zauber- und Skilleffekte einfach nur daran liegen. Also werd ich mich darüber auch nicht beschweren, ist ja noch Beta und das war ein Strestest. Neverwinter bekommt den "Echtzeitkampf" als MMO aber meiner Meinung nach trotzdem etwas besser hin. Was ich aber wirklich schrecklich finde, ist das fehlende Feedback bei Treffern. Die Waffen, egal ob Schwert oder Streitkolben, gehen durch Gegner einfach wie durch Geister... oder wie ein heißes Messer durch Butter. Es fehlt jegliche Wucht, jeglicher impact von Schlägen im Nahkampf. Ich denke, das beruht darauf, das die First-Person-Perspektive ja garnicht von vornherein geplant war und erst auf Nutzerfeedback integriert wurde, aber fest steht: sollte das so bleiben ist das eines der größten technischen Mankos des Spiels überhaupt. Abgesehen davon fühlt sich der Kampf aber meiner Meinung nach schon ziemlich nach einem TES-Game an, was sicher auch der Egoperspektive und der gewohnten Steuerung zu verdanken ist - und das ist für mich ein großer Pluspunkt. Der Loot ist okay, könnte vielleicht ein bisshen mehr Abwechslung vertragen und 1-2 Goldstücke pro Gegner sind jetzt, bei den Preisen für Ausrüstungsgegenstände und Reparaturen auch vielleicht nicht ganz angemessen. Aber das pegelt sich schon ein.

Interface/Optionen
Optisch ist das alles sehr an Skyrim angelehnt... konnte man machen, muss man aber nicht. Ein bisschen weniger modern wirkendes, mehr fantasyartiges Artwork hätte mir hier besser gefallen. Außerdem ist die Steuerung in einigen Punkten nicht ideal. Beispielsweise mag ich den limitierten Platz in der Schnellleiste - das zwingt zum Planen und Mitdenken, allerdings ist andererseits die Quickslot-Funktion völlig daneben gegangen. Mag man das Einrichten noch nach etwas suchen hinbekommen, und mag sich auch recht gut offenbaren, das man das Item mit Q nutzt, so ist das Durchscrollen durch die (ich glaub 12) Quickslot-Items nun wirklich alles anderen als intuitiv. Auch das im Inventar das Ausrüstungsfenster ganz links und ziemlich winzig ist, während sich die Taschen ganz am rechten Rand befinden und absolut nichts davon auch nur irgendwie verschiebbar oder konfigurierbar ist, finde ich nicht unbedingt optimal. Die Karte ist nicht schön, aber zweckdienlich, allerdings vermisse ich eine komplette Weltkarte. Und der größte Kritikpunkt hier: warum gibt es nirgends die Option, Untertitel einzuschalten? Bei Dialogen mag das ja nicht nötig sein, bei den häufigen Monologen diverser NPCs aber schon. Auch hörgeschädigte Spieler könnten das durchaus wichtig finden, weshalb sich eine solche Option eigentlich längst etabliert hat... dachte ich bisher

Sound/Audio
Nichts zu meckern... die Platzhalterstimmen werden noch verschwinden, die Lautstärke der Sprecher wird sicher noch aufeinander angeglichen, ansonsten sind die Soundeffekte gut und die Musik sowieso über jeden Zweifel erhaben. Allein schon die neu eingespielten Songs aus den älteren Spielen würde ich mir sofort ohne mit der Wimper zu zucken auf CD kaufen. Super Arbeit. Die (englischen) Synchronsprecher sind alle gut bis spitzenmäßig besetzt, ich könnte mich jetzt an keine Stimme erinnern, die nicht gepasst hätte (wie gesagt Platzhalterstimmen ausgenommen, natürlich).

Sonstiges
PvP, Mounts und all diese Dinge konnt ich in der kurzen Zeit nicht testen, vor allem, da ich Samstag ja so ab 15 Uhr quasi garnicht mehr länger als maximal 10 Minuten ins Spiel kam. Somit beschränkt sich auch mein Zusammenspiel mit anderen Spielern auf einige kurze Quests. Das lief ganz gut, ein Zusammengehörigkeitsgefühl kam dabei aber natürlich nicht auf. Außerdem hoffe ich - Megaserver hin oder her - inständig, das bei Release lokalisierte Chatkanäle hinzu kommen. Eine Spielwelt, in der die gesamte PvE Umgebung auf deutsch mit mir kommuniziert und interagiert, ich aber mit anderen Spielern auf englisch interagieren muss, weil es halt die "Serversprache" ist, würde mich so aus der Welt werfen (immersion killer), das ich das Spiel dann lieber gleich komplett auf englisch spielen würde - was nun nicht ganz mein Ziel war. Ansonsten kamen mir, wie weiter oben bei Quest geschrieben, andere Spieler teils mehr wie eine Belastung und nicht wie eine Hilfe oder ein zusätzlicher Spaßfaktor vor. Ich bin sehr angetan davon, das für die wichtigsten Queststränge erforderlicher Content auch allein machbar ist, hoffe aber, das später wirklich noch ein paar härtere optionale Aufgaben kommen, die eine gut eingespielte Gruppe und nicht bestenfalls drei Leute, die sich zufällig am Dungeoneingang treffen, erfordern, um die - subjektiven - "Nachteile" durch andere Spieler beim Questen wieder auszugleichen und ihnen abseits vom PvP einen Sinn zu geben. Große Ausnahme sind die Dark Anchors - quasi die Oblivion-Tore von ESO, die haben wirklich mit anderen Spaß gemacht. Man hat da nicht mal unbedingt zusammen gespielt, aber trotzdem instinktiv und ohne ein Wort der Absprache gut zusammen gearbeitet. Hat Spaß gemacht, sind eine gute Idee, aber wie gesagt, etwas, das Kommunikation miteinander und ein etwas eingespieltes Team erfordert erhoffe ich mir, auch und insbesondere abseits vom PvP, dennoch. Aber da ich nichtmal Stufe 10 war, wird das wahrscheinlich eh gegeben sein. Das Craftingsystem ist jetzt nicht gut und auch nicht schlecht. Ziemlich genau das, was ich erwartet hab, passt zu einem TES-Game und zu einem MMO gleichermaßen - ist völlig okay so. Dem Schlossknacken fehlt vielleicht ein kleiner Hilfstext, wie es funktioniert, aber wenn man das erstmal weiß, ist das kein schlechtes Minispiel, gleiches gilt für das Angeln.

Fazit:
Wo Licht ist, ist auch Schatten. In diesem Fall recht viel, zu einer Kaufentscheidung kommt es nur recht knapp. Im aktuellen Status würde ich das Spiel kaufen, aber es kaum länger als maximal 6 Monate spielen. Weder finde ich den MMO-Teil bisher besonders gelungen, noch halte ich es für ein besonders gutes Spiel der Elder Scrolls Reihe. Aber: der größte Vorteil für mich ist, es fühlt sich zwar vom Spielgefühl nicht genau so an, wie ein Skyrim, Oblivion oder Morrowind, kommt der Sache aber viel näher als jedes andere MMO, das ich je gespielt habe. Ich kann mich wie gewohnt, trotz all der Macken in diese Welt hineinversetzen, bin ein Teil von ihr, kann Dinge entdecken und einfach losziehen und mein Ding machen. Nein, ich hab nicht die die gleiche Freiheit wie in den Singleplayer-TES-Spielen, aber immernoch weit mehr als in einem typischen MMO. Ich liebe diese Welt, ich liebe das Setting, die Lore und vor allem liebe ich es, nicht das Gefühl zu haben, den 200. World of Warcraft-Klon mit anderem Grafikstil zu spielen. Ich bin gespannt und neugierig auf die Hauptgeschichte und die Gildenquests. Und spannende Quests und Geschichten sind das, wo andere MMOs bei mir meist versagen, aber gleichzeitig eben das, was mich am meisten an Games motiviert. ESO ist im Moment noch rau und ungeschliffen - an manchen Stellen so rau, das man Gefahr läuft sich blutig zu reiben und es sind nur noch 4 Monate bis zum Release. Und Dinge wie Itemshop plus monatliche Gebühren haben ebenfalls einen bitteren Beigeschmack (auch wenn davon in der Beta natürlich noch nichts zu sehen war), aber trotzdem: wenn schon wieder ein MMO, dann eins, das anders ist. Und durch meine eh schon Tamriel-gefärbte Fanbrille glaube ich, hier das Beste für mich gefunden zu haben. Auch wenn ich sehr hoffe, das einige der oben beschriebenen Kanten noch weggeschliffen werden.
     
 
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