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Bernhard Burgener: Wer ist eigentlich der umstrittene FCB-Präsident?
https://zofingertagblatt.ch/?id=290482&Das sind die reichsten Aargauer des Jahres ג€“ Brack-Grֳ¼nder ist der grosse Neueinsteiger

Wer ist Bernhard Burgener? Auf diesen Gegenspieler hat sich David Degen eingelassen
David Degen kennen die meisten Fussballfans. Er war Nationalspieler, lief für den FC Basel und in der Bundesliga auf. Nun will er Besitzer des FC Basel werden und damit Bernhard Burgener aus dem Amt drängen. Aber wer ist eigentlich der von vielen ungeliebte FCB-Boss? Eine Spurensuche in fünf Kapiteln.

Die Anfänge
Im Juli 1966 blickt die Sportwelt begeistert nach England, wo im WM-Viertelfinal ein Mann alleine eine fantastische Wende bewerkstelligt. Dank vier Treffern des grossen Eusebio schlägt Portugal nach einem 0:3-Rückstand Nordkorea noch mit 5:3. Für den kleinen Bernhard Burgener im fernen Basel, noch keine neun Jahre alt, ist es der Moment, der ihn zum Fussballfan werden lässt.
Doch etwas später mausert sich ein anderer Zeitvertreib zur ganz grossen Leidenschaft des Gitarristen der Rockband «Juniper Springs»: Filme. «Winnetou» hat ihn gepackt, Pierre Brice als Indianer-Häuptling. In einer Zeit, als man in der eigenen Stube nur ganz wenige Fernsehsender empfangen kann, baut der ausgebildete Kaufmann ab 1983 gemeinsam mit zwei Kollegen in der Region Basel eine Videotheken-Kette auf. Sie sind überzeugt, dass ihre Idee ankommt, Filmkassetten nicht teuer kaufen zu müssen, sondern sie günstig ausleihen zu können.
Den sorgfältig erarbeiteten Business-Plan, dank dem ihm die Bank einen Kredit von 100'000 Franken bewilligt, besitzt er noch heute. «Es waren Goldgräberzeiten damals», sagt Burgener im «Magazin» rückblickend, «wir sind überrannt worden von den Kunden. Bereits nach zweieinhalb Monaten hatten wir das geplante Jahresergebnis eingespielt.»
Der Unternehmer ist offen für Innovationen, der «Blick» meldet 1986 aufgeregt: «Der neuste Hit: Videofilme direkt aus dem Automaten!» Burgener lässt in der ganzen Schweiz in zwei Dutzend Videotheken Automaten aufstellen, aus denen Kunden 24 Stunden am Tag einen von 200 Filmen ausleihen können. «Brutalo- und Porno-Filme führen wir jedoch nicht», beruhigt Burgener, der einen Steinwurf vom «Joggeli» entfernt in einer katholischen Familie aufwuchs, in der die Kirche etwas galt, allfällig aufgeregte Gemüter.
Das Geschäft mit Filmkassetten und CDs läuft wie geschmiert. 1987 beträgt der Gruppen-Umsatz bereits 15 Millionen Franken. Burgener ist 30 Jahre alt und hat es schon zum Millionär gebracht. Er verkauft die Mehrheit an seinen Firmen dem Medienkonzern Ringier, bleibt Geschäftsführer – und kauft die Ringier-Anteile vier Jahre später zurück. Vermutlich nicht für mehr Geld, als er erhalten hat. Zahlen werden keine kommuniziert. Burgeners Videotheken sind längst zu einem Imperium angewachsen und er handelt mit Filmrechten.
Nebst dem cineastischen hat er auch einen Blick fürs reale Leben. Wie die NZZ berichtet, investiert Burgener Anfang der 90er-Jahre in ein stillgelegtes Marmorwerk im Südtirol. Er glaubt an das Potenzial des Gesteins – und wird für seine Geduld belohnt. Burgeners Marmor wird für den Bau des U-Bahnhofs des Ground Zero in New York verwendet.

Menschen im Oculus, Haupthalle des U-Bahnhofs mit Einkaufszentrum, World Trade Center, Transportation Hub, WTC, Architekt Santiago Calatrava, Manhattan, New York City, New York, USA, Vereinigte Staaten von Amerika New York City New York Vereinigte Staaten von Amerika *** People in the Oculus main hall of the U station with shopping center World Trade Center Transportation Hub WTC Architect Santiago Calatrava Manhattan New York City New York United States of America New York City New York United States of America

Zu jener Zeit stösst man auch auf erste Verbindungen zum FC Basel. Nach dem Aufstieg in die Nationalliga A 1994 organisiert Burgener, zwischenzeitlich im Klubvorstand, gemeinsam mit Legende Karli Odermatt eine FCB-Gala im Festsaal der Muba. Als «erfinderischer Marketingkopf» und «hemdsärmeliger Schnorrer» werden die zwei, die Geld für den maroden Klub beschaffen, Jahre später beschrieben.

«Odermatt akquirierte 40 Restaurants, die für zwei Jahre je 5000 Franken bezahlten. Dafür erhielten sie ein Poster, auf dem die erste Mannschaft mit dem Gastwirt posierte, einen FCB-Aschenbecher und weitere FCB-Goodies», berichtet Burgener später in der «Basler Zeitung». «Karli schaffte das problemlos und der Verein hatte 200'000 Franken pro Saison mehr in der Kasse.» Als René C. Jäggi kommt, geht Burgener, weil er sich fragt, ob der Offensivdrang des neuen Präsidenten mit der Verpflichtung grosser Namen (Maurizio Gaudino, Jörg Berger, Adrian Knup) der richtige Weg sei.

Der Aufstieg
Der Fussball und das Filmgeschäft haben eines gemeinsam: Sie holen die Menschen für 90 Minuten oder etwas länger in eine andere Welt.

Während der FCB 1994 in die höchste Liga aufsteigt, macht auch Bernhard Burgener einen Schritt nach vorne. Im gleichen Jahr beteiligt er sich an der Highlight Communications, die er fünf Jahre später kauft. Über das Tochterunternehmen Team Marketing AG vermarktet er für die UEFA die Champions League – die Cashcow des europäischen Fussballverbands.

Auch Basler Spiele in der Königsklasse besucht er, fliegt im Privatjet mit der damaligen Besitzerin Gigi Oeri durch Europa. Ein rot-blaues Herz besitzt er spätestens seit seinem ersten Stadionbesuch als Neunjähriger. Gleich mit 10:0 fegt der FC Basel den FC Moutier vom Platz, Odermatt ist einer der Torschützen.

Im Geschäftsleben geht es für Burgener weiter nur in eine Richtung: aufwärts. Das Wirtschaftsmagazin «Cash» bezeichnet ihn ehrfürchtig als Geldmaschine. «Einst war er ein kleiner Video- und Filmhändler, heute ist Bernhard Burgener einer der wichtigsten Player im europäischen Mediengeschäft», ist 1999 zu lesen. Die Übernahme der Champions-League-Rechte erfolgt auch vor dem Hintergrund, damit näher an die Fernsehsender heranzurücken. «Wir werden die exzellenten Beziehungen von Team zu den TV-Anstalten ausnützen, um unser Business mit den Filmrechten noch auszubauen», sagt Burgener dem «Cash».

Sport Bilder des Tages (FC Bayern & FC Basel), von links: Bernhard Burgener (Präsident, FC Basel 1893) und Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender, FC Bayern München AG / Fussball / FC Bayern München / 18.12.2018 / Digital-Partnerschaft mit FC Basel, FK Austria Wien und Dynamo Dresden / *** FC Bayern FC Basel from left Bernhard Burgener President FC Basel 1893 and Karl Heinz Rummenigge CEO FC Bayern München AG Fussball FC Bayern München 18 12 2018 Digital Partnership with FC Basel FK Austria Vienna and Dynamo Dresden.

Im gleichen Jahr führt ihn die «Bilanz» erstmals in der renommierten Liste der 300 reichsten Schweizer auf: «Wie in einem Hollywood-Märchen hat sich Highlight Communications im Mai 1999 an den Neuen Markt in Frankfurt gewagt und ist als Aktie zum Highflyer geworden.» An der Börse ist die Firma einige Monate nach dem Börsengang rund eine Milliarde Franken wert, der Wert der Aktien hat sich verdreifacht.

Die Kontroversen
Bernhard Burgener hält sich, so gut es geht, stets im Hintergrund. Auf einen Journalisten wirkt er so unscheinbar, dass dieser den schwerreichen Firmenbesitzer zunächst für den Abwart hält, als er an einer Generalversammlung erscheint. Das «Magazin» vergleicht ihn mit Leonard Zelig, einer Figur von Schauspieler Woody Allen, die als menschliches Chamäleon durch die Weltgeschichte schleicht. Geltungssucht und Ruhm seien Burgener fremd, «er besteht fast nur aus Understatement.»

Dem Heft erzählt er von Schicksalsschlägen in seiner Familie. Der Vater stirbt, kaum dass er pensioniert worden ist. Die Mutter wird auf einem Fussgängerstreifen von einem Töfffahrer erfasst und stirbt. Eine Schwester ist seit einem Hirnschlag bei einem Skiunfall halbseitig gelähmt. Diese Schicksale machen ihn demütig, sorgen für Bodenständigkeit. «All dies geschah in vier Jahren, in den Neunzigern, und ich stand da mit meinen Millionen und konnte nichts tun. Geld ist nicht alles», sagt er einst der «Weltwoche». Der «Handelszeitung» schildert er, wie er eine Einladung zu einem Essen mit Hollywood-Star Nicole Kidman abgelehnt habe, weil er lieber Zeit mit Frau und Kindern verbringen wolle.

Sein Firmen-Imperium wächst derweil weiter. 2003 übernimmt er Constantin Film («Fack Ju Göhte», «Der Schuh des Manitu» oder «Der Untergang»). Ein Coup, der nach zähem Ringen unter Dach und Fach ist, nicht ohne Nebengeräusche. Für Burgener ist der Kauf ein Schnäppchen, erstanden vom deutschen Medienmogul Leo Kirch, der bei ihm hohe Schulden hatte.

Für die Unterlegenen ist es eine feindliche Übernahme, als Burgener den bisherigen Chef Bernd Eichinger verdrängt. Aber er bekommt, was er will: Er kontrolliert nun im deutschsprachigen Raum die gesamte Vermarktungskette von Filmen: Kino, Fernsehen, Video, DVD.

Der deutsche Filmemacher bleibt dem Schweizer nicht lange böse. Gemeinsam (und mit Gigi Oeri) drehen sie den Hit «Das Parfüm» und Eichinger sagt über Burgener: «Der sieht aus wie ein Schulbub, aber er hat es faustdick hinter den Ohren. Er hat mir einfach die Firma weggenommen. Und das Verrückte ist: Ich arbeite immer noch für ihn.»
Gerade wenn es um Übernahmen geht, fühlt sich eine Partei schnell benachteiligt. So erstaunt es nicht, dass Burgener nicht nur Anhänger hat. Ein Müsterchen, mit welchen Wassern der Basler gewaschen ist, steht 2017 in der «Handelszeitung» über den Streit bei Constantin Medien. Vereinfacht zusammengefasst, lässt Burgener dem Besitzer Dieter Hahn von Freunden einen Kredit geben, den dieser mit Aktien absichern muss. So ist Burgener de facto der Chef und nicht Hahn. Dieser beschuldigt seinen Widersacher auch, gegen ihn eine Anzeige wegen Insiderhandels erstattet zu haben.

Der FC Basel
So es sich denn so zugetragen hat, erinnert das Gebaren an die aktuelle Situation beim FC Basel. Burgener will einen Investor ins Boot holen, aber selber an der Macht bleiben.

Dem FCB sitzt er seit 2017 vor, nachdem er den Klub von Bernhard Heusler übernimmt. Er macht damit wahr, was er Anfang des Jahrtausends gesagt hat. Vom «Magazin» gefragt, ob er sich Aktien eines an der Börse gehandelten Fussballteams kaufen würde, antwortet er: «Als Geldanlage nein, als Fan ja. Aber vom FC Basel.»

Wie viel FCB-Anhänger Burgener für das Aktienpaket zahlt, ist geheim. Es gibt Schätzungen, die von 10 bis 12 Millionen Franken reden, andere gehen von einem Betrag von 15 bis 20 Millionen Franken aus. Greift er als Fan ins Portemonnaie? Oder ist es vielleicht doch eine Geldanlage?

Nach acht Meistertiteln in Folge beginnt mit der Übernahme durch Burgener eine Basler Talfahrt, deren Ende noch nicht absehbar ist. Ein Cupsieg ist der einzige Titel in seiner Ära, deren vorläufiger Tiefpunkt im Februar 2021 ein Cup-Ausscheiden gegen den unterklassigen FC Winterthur darstellt, dem man im eigenen Stadion mit 2:6 unterliegt.

Es geht bergab mit dem Klub:
Sportliche Niederlagen schmerzen Burgener indes nicht so sehr wie herkömmliche Fussball-Mäzene. Burgener geht es nicht um den Klub allein. Wie im Filmbusiness sucht er auch mit dem Engagement beim FC Basel nach der Vervollständigung einer Vermarktungskette, wie der Einstieg beim Chennai City FC zeigte: Nachwuchsspieler, Klub, Transferrechte, Vermarktungsrechte.
«Ich habe Hunderte von Drehbüchern gelesen: Jene, bei denen ein Held makellos ist und immer siegt, sind langweilig», zieht Burgener in der «Weltwoche» als noch neuer FCB-Präsident einen Vergleich zwischen Film und Fussball. Da ist sein Klub noch amtierender Meister und Burgener behauptet, er freue sich über den erstarkten Konkurrenten YB. In einem Film ist der FC Basel mittlerweile kein strahlender Held mehr, sondern ein gestrauchelter, einer der Job und Frau verloren hat, in einer Klapperkiste unrasiert von einem billigen Motel-Zimmer in eine schäbige Bar tuckert und bei dem sich der Zuschauer fragt, wie Hollywood es zurechtbiegt, dass er die Kurve noch kratzt.
Bernhard Burgener hat in seinem Geschäftsleben mehr Erfolge als Misserfolge gehabt. Bis er sich an die Spitze des damals mit Abstand erfolgreichsten Schweizer Fussballklubs setzt, gelingt es ihm zudem erfolgreich, keine öffentliche Person zu sein. So wie er das will. Doch mit dem Fussball kommt das Scheinwerferlicht. Und kommen plötzlich rundherum Personen, die ungefragt meinen, alles besser zu wissen.

Der Ausblick
Im Herbst 2019 verstärkt Burgener die Klubführung mit einem, der als Ex-Nationalspieler viel vom Geschäft versteht: David Degen. Zehn Prozent seiner Anteile verkauft er dem früheren FCB-Spieler, der gemeinsam mit Zwillingsbruder Philipp Degen eine Spielerberatungs-Agentur betreibt.

Doch schon bald liegen sich die beiden Parteien über Kreuz, es heisst, sie würden nur noch über Anwälte miteinander kommunizieren. Im März 2021 eskaliert der Streit. Burgener will Teile des Klubs an Investoren, mutmasslich an die britische Investmentfirma Centricus, verkaufen. Aber bevor dies geschieht, ruft sich Degen zum neuen Machthaber aus. Er besitzt offenbar ein Vorkaufsrecht für Burgeners Aktien und meldet, er habe das nötige Geld, um das Recht auszuüben.

Weil Burgener dies anders sieht, erwirkt Degen vor Gericht eine superprovisorische Verfügung. Heisst: Bis das Gericht ein Urteil fällt, darf erst einmal gar nichts geschehen. Der Rechtsstreit schränkt den FC Basel in seinem Handeln ein. Und es ist unklar, wie lange dieser Zustand andauert.

2008 sagt sein Freund Karli Odermatt in der «Bilanz» über Bernhard Burgener: «Er riecht es förmlich, wenn etwas schiefzulaufen droht, und gibt Gegensteuer, bevor es so weit ist.»

Hat ihn sein Geruchssinn zuletzt im Stich gelassen? Hat er seinen Entscheid, sein schönes, ruhiges Leben zu opfern und beim FCB einzusteigen, in der Zwischenzeit bedauert? Burgener ist nicht die erste Person und er wird nicht die letzte sein, die erfahren muss, dass der Fussball mit seinen vielen Emotionen ein besonderes Geschäft ist. Und eines, das gerade in der Schweiz selten ein Geschäft im monetären Sinn ist.

Source: https://www.watson.ch/sport/fussball/957530786-bernhard-burgener-wer-ist-eigentlich-der-umstrittene-fcb-praesident
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